Abgerechnet wird am Ende

Zum Jahreswechsel kommt die Performance unter dem Strich zum Vorschein – und somit die Qualität des Fondsmanagers.

Text: Rino Borini

Bei Indexfonds ist die Leistungsbeurteilung simpel: Ein guter ETF sollte die Marktrendite abzüglich Kosten erreichen. Bei aktiv verwalteten Fonds fällt die Bewertung schwieriger aus. Klar ist, dass sie die Indexfonds innerhalb eines Anlagesegments im Minimum schlagen sollten. Doch das tun bei weitem nicht alle. Prekärer wird die Situation, wenn sie diese Vorgabe über mehrere Jahre hinweg nicht erfüllen können. Damit Fonds ihre Benchmark übertreffen können, müssen sie sich von ihr lösen. Tun sie dies nicht, lohnt sich ein solches Investment für einen Anleger nicht, da er die Marktrendite kostengünstiger über einen ETF erhalten kann.

So erstaunt es nicht, dass im ersten Drittel der besten Fonds in einigen Anlagesegmenten immer wieder kostengünstige Indexfonds vorzufinden sind. Ein Blick – Stand 6. Dezember 2012 – auf ausgewählte Märkte: Europäische Standardaktien sind bei fast allen Anlagedepots prominent vertreten, zentraler Vergleichsindex ist der Euro Stoxx 50. Das Barometer legte in diesem Jahr 10 Prozent an Wert zu. Blickt man auf die Wertentwicklung aller zugelassenen Fonds auf europäische Standardwerte, wird diese Rangliste von einem ETF angeführt. Der iShares Euro Stoxx Total Market Growth konnte eine Performance von 30,2 Prozent generieren. Dies schaffte kein aktiver Fonds in dieser Klasse. Der Index bietet Zugang zu grossen Unternehmen aus der Eurozone, die dem Growth-Anlagestil entsprechen. Auch auf eine Periode von drei Jahren liegt der ETF in den oberen Rängen.

Schade, dass nicht viele Investoren auf dieses Produkt gesetzt haben, das verwaltete Vermögen ist mit rund 50 Millionen Euro gering. Ernüchternd fällt die Bewertung der Schweizer Standardwerte aus. Überzeugen konnten die Anlagefonds von Credit Suisse und Pictet mit einer aktiven 130/30-Strategie. Doch der CSETF auf den Swiss Leader Index schlug alle nachfolgenden LongonlyFonds. Auch auf Sicht von fünf Jahren findet man im ersten Viertel der besten Fonds Indexprodukte. So notiert der ZKB-Indexfonds für Aktien Schweiz unter den zehn besten Aktienfonds in diesem Segment. Dieser trackt den Index nahezu perfekt, der Tracking Error beträgt lediglich 0,05%.

Sachkundige Anleger mit Erfahrung in der aktiven Geldanlage sollten Engagements in Fonds und ETF immer kritisch hinterfragen und sich nicht von positiven Performancezahlen blenden lassen. Glaubt ein Anleger nicht an die Prognosefähigkeit eines Fondsverwalters, bieten Indexfonds eine Alternative.


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