Ähnlich, aber nicht gleich

ETF und Indexfonds bieten Investoren eine einfache und günstige Möglichkeit, um Renditen zu erzielen. Doch was ist eigentlich besser, ETF oder Indexfonds?

Text: Rino Borini

Wenn in der Vergangenheit von passiven Investments gesprochen wurde, waren in der Regel Exchange Traded Funds (ETF) gemeint. Doch in letzter Zeit machen Indexfonds immer häufiger von sich reden. Diese sind nicht neues, im Gegenteil: Ihre Geschichte reicht weiter zurück als jene der ETF. Bereits 1971 sind in den USA die ersten Produkte entstanden.

ETF dagegen wurden erst 1993 lanciert, ebenfalls in den USA. Doch während sich ETF, insbesondere bei Privatanlegern, zum Verkaufsschlager entwickelten, gerieten Indexfonds in den Hintergrund. Dies, obwohl die beide Produkte das gleiche Ziel verfolgen: einen Markt möglichst exakt abzubilden. Der wesentliche Unterschied besteht in der Handelbarkeit: Während ETF börsentäglich gekauft und verkauft werden können, sind Indexfonds nicht immer an der Börse handelbar. Käufe und Verkäufe erfolgen im Primärmarkt mittels Fondszeichnungen respektive -rücknahmen. Der Handel findet einmal täglich statt.

ETF versus Indexfonds

Seit geraumer Zeit sind nun einzelne Indexfondsanbieter wie Credit Suisse, Swisscanto oder Vanguard dazu übergegangen, ihre passiven Fonds im Börsensegment für Sponsored Funds zuzulassen. Hier können Anleger auf die Vorteile des geregelten Börsenhandels zugreifen und Indexfonds fast wie Aktien jederzeit handeln.

Der grösste Unterschied zwischen den beiden Produkten ist somit ihre Steuerbarkeit: Hier sind Indexfonds klar im Vorteil, da bei ihnen keine Stempelsteuer anfällt. Bei ETF schon: Bei inländischen Wertschriften betragen sie 0,075 Prozent, bei ausländischen 0,15 Prozent. Häufiges Umschichten führt somit zu deutlich höheren Kosten. Was bei beiden Fondstypen anfällt, ist die Quellensteuer. Diese ist abhängig vom Fondsdomizil und eventuellen Doppelbesteuerungsabkommen zwischen dem Domizilland und dem Land, in dem die zugrundeliegenden Wertpapiere gehandelt werden.

Wer eine langfristige Anlage ohne taktische Verschiebungen plant, kann also statt ETF auch Indexfonds wählen. Bei beiden Produkten sind die Gesamtkosten tief. Auf die Frage, was die bessere Wahl ist, gibt es keine abschliessende Antwort. Was nie schaden kann, ist ein Vergleich der Tracking-Differenz.


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