Den Spread bei ETF beachten

Egal, ob ETF für taktische oder strategische Vermögensverwaltung eingesetzt werden – in beiden Fällen profitieren Anleger von Effizienz und günstiger Kostenstruktur.

Text: Rino Borini

ETF werden immer öfters in der strategischen Vermögensallokation eingesetzt. Dennoch nutzt die Mehrheit ETF für taktische Massnahmen. Sie setzen auf eine jederzeit verfügbare hohe Liquidität und eine geringe Handelsspanne, die Gesamtkostenquote ist zweitrangig. Mögliche Gewinne wären schnell vernichtet,  wenn die Spreads zu hoch sind. Zu den wichtigsten Faktoren, die den Spread beeinflussen, zählen die Liquidität und die Volatilität des zugrundeliegenden Index.

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Als Faustregel gilt: Je liquider der Index, desto niedriger der Spread. Ein volatiler Handel kann dazu führen, dass sich die Spanne ausweitet. Weitere Einflussfaktoren sind das Handelsvolumen, die Orderbuchtiefe und der Börsenplatz. Die starke Börsenfragmentierung in Europa ist sicherlich ein Nachteil gegenüber den USA.

Ein hohe Anzahl Market Maker dagegen wirkt sich positiv auf die Handelskosten eines ETF aus. Heute kann ein Anleger auf die Marktbarometer wie S&P 500 oder Dax mit dem kleinstmöglichen Spread, nämlich einem Cent, investieren. Auch ETF auf den SMI werden im täglichen Handel rege eingesetzt, immer öfters auch als Future-Ersatz. Aber nicht jeder ETF eignet sich dafür.

Die Grafik zeigt, wie im September Nervosität am Schweizer Aktienmarkt aufkam und zu einer Kurskorrektur führte, die sich auf die Spreads der drei grössten SMI-ETF auswirkte. Die durchschnittlichen Handelsspannen lagen im Oktober zwischen 0,04 bis beinahe 0,09 Prozent. Für taktische Massnahmen ist eine Momentaufnahme bei der Selektion wenig zielführend. Mehr Erfolg verspricht eine Analyse über eine längere Zeitperiode, die es erlaubt, die Qualität des Market Makings zu beurteilen. Dazu bietet die Börse eine gute Hilfestellung mit ihren Market Quality Metrics Kennzahlen, die den zeitgewichteten Durchschnittsspread über fünf Tage zeigen.

Für taktische Anleger heisst das, dass die Handelskosten im Vordergrund stehen sollten, für mittel- bis langfristige Investoren hingegen gewinnt die Gesamtkostenquote an Bedeutung.


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