Einfache Sektor-Rotation dank ETF

Branchen-ETF ermöglichen Anlegern, ihr Portfolio zu diversifizieren und von den Konjunkturphasen der einzelnen Sektoren zu profitieren.

Text: Barbara Kalhammer

Die chinesischen Nicht-Basiskonsumgüter-Aktien führen die Rangliste der besten ETF 2015 an. Seit Anfang des Jahres hat der Branchen-Indexfonds mehr als 57 Prozent zugelegt. Dicht dahinter folgen chinesische Gesundheitswerte mit einem Anstieg von knapp 49 Prozent. Dies geht aus Zahlen des ETF-Vergleichsportals just-ETF hervor.

Sektoren-ETF auf Regionen bieten Anlegern die Möglichkeit, gezielt von spezifischen Entwicklungen zu profitieren. Der Vorteil ist, dass die Risiken von Einzelanlagen vermieden werden. Jedoch ist aber zu berücksichtigen, dass solche Anlagen nicht als Basisinvestments dienen sollten, sondern als Beimischung. In den Barometern werden Titel zusammengefasst, die in ähnlichen Wirtschaftsbereichen tätig sind. Die Gefahr dabei sind hohe Konzentrationsrisiken durch eine zu enge Fokussierung wie beispielsweise bei Banken.

Mögliche Sektoren sind Automobil, Finanzen, Versorger, Telekommunikation, Energie, Konsumgüter oder Gesundheitswesen. Da sich die Branchen in bestimmten konjunkturellen Phasen unterschiedlich entwickeln, kann somit eine Sektor-Rotations-Stategie umgesetzt werden. Analysen zu dieser Strategie gehen auf den amerikanischen Marktanalytiker Martin J. Pring zurück, die er in seinem 1992 erschienenen Buch «The All-Season Investor: Successful Strategies for Every Stage in the Business Cycle» beschrieb. In einem frühen Konjunkturverlauf beleben sich Branchen wie Zykliker und Technologieaktien. Später folgen Industrietitel und Basismaterialien. Auf dem Höhepunkt profitieren besonders Energiewerte und Massenkonsumgüter. Zu den Spätzyklikern zählen die Sektoren Finanzen, Gesundheit und -Betriebsstoffe.

Funktionsweise der ETF

Gemäss justETF basieren die Branchenindizes auf zwei international anerkannten Methoden der Sektor-Klassifikation: «Industry Classification Benchmark» und «Global Industry Classification Schema». Beide Methoden sind sehr ähnlich, wobei die Indizes von Stoxx auf der ersten Methode basieren und jene von MSCI auf der zweiten.

Da das Spektrum nicht nur Branchen, sondern auch Regionen wie Welt, Schwellenländer, Europa, China, USA und Asien umfasst, können Anleger gezielt auf die Aktien- und Konjunkturentwicklungen der Staaten eingehen. Im Portfolio kann dadurch eine deutlich breitere Diversifizierung erreicht werden. Dabei profitieren Anleger von den tiefen Kosten der Vehikel und der Flexibilität, jederzeit Umschichtungen vornehmen zu können. Wichtig ist es dabei allerdings die Kosten im Blick zu behalten. Denn neben der etwas höheren Gesamtkostenquote fallen beim häufigen Wechseln auch Handelskosten an. Zudem wächst die Vielfalt kontinuierlich, erst kürzlich hat iShares eine Palette an europäischen Sektoren-ETF an der Schweizer Börse gelistet.


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