Erleuchtendes vom ETF-Guru KW10

Die ETF-Woche: Gold kämpft sich zurück, Anleger verlieren mit ETF und Deutsche Bank schützt vor Zinsanstieg.

Willkommen beim 10×10 ETF-Guru. Wöchentlich kommentiere ich das Geschehen rund um Exchange Traded Funds. Mal mehr, mal weniger. Neues, Skurilles, Aussergewöhnliches und ganz Normales. Haben Sie Fragen oder Anregungen, spannende Neuigkeiten oder interessante Marktgerüchte? Schreiben Sie mir!

Gold kämpft sich zurück

557 Tonnen wurden zwischen Januar 2013 und Ende Januar 2014 aus dem SPDR Gold Trust  abgezogen. Doch nun verzeichnete das grösste Gold-Produkt wieder Zuflüsse. Im Februar wurden 10 Tonnen investiert. Das ist der erste Anstieg seit Dezember 2012 (Wallstreet Online).

Der Goldpreis hat seit Jahresbeginn auch kräftig angezogen. Das Edelmetall verteuerte sich um über 10 Prozent auf 1350 Dollar je Tonne. Das ist der höchste Stand seit vier Monaten. Gemäss der Commerzbank dürfte sich der Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Interessant ist dabei, dass Ende Jahr zahlreiche Experten gegenüber dem Gold wenig positiv eingestimmt sind. Sie sagten: «Hände weg vom Gold». Ich bin gespannt, ob die Wallstreet-Legende Bob Farrell in diesem Jahr Recht bekommt. Denn er sagt: «When all the experts and forecasts agree – something else is going to happen».

ETF bringen keine höhere Rendite

Die Vorteile von ETF liegen auf der Hand, sie haben im Vergleich zu aktiven Fonds tiefere Kosten und lassen sich einfach über die Börse handeln. Langfristig erzielen sie eine höhere Rendite nach Kosten. Dennoch erzielen Privatinvestoren mit ETF keine höhere Rendite. Dies ist das Ergebnis der Studie «The Dark Side of ETF» der Indiana University Kelley School of Business. (ETF alleine garantieren keine höhere Rendite – erst das richtige Verhalten gewinnt)

Untersucht wurden zwei Gruppen von jeweils 473 Investoren, die jeweils ihr Geld in ETF und in normale Fonds und Aktien investierten. Das Ergebnis fiel überraschend aus, ETF-Investoren erzielten im Schnitt  eine um 4,42 Prozent niedrigere Jahresrendite als die Kontrollgruppe. Da muss man sich eigentlich an den Kopf greifen, oder? Und vor allem die Begründung ist erschreckend. Durch die einfache Handelbarkeit von ETF verleiten die Produkte dazu Market Timing zu betreiben. Natürlich sind ETF auch für den taktischen Einsatz geeignet, doch hier summieren sich schnell die Kosten und in den meisten Fällen schafft man es zudem nicht den Markt zu schlagen. (Market Timing mit ETF)

Institutionelle setzen auf Bond-ETF

Und weil es so spannend ist gleich noch eine Studie zu ETF: Das Research-Unternehmen Greenwich Associates hat zusammen mit iShares eine Untersuchung zu Fixed Income-Produkten durchgeführt. Befragt wurden 110 institutionelle Investoren in den USA über ihren ETF-Einsatz und ihre Ansichten zu den Produkten. (Institutions Boosting Use of Fixed Income ETFs) Das Ergebnis zeigt, dass 85 Prozent der Bond-ETF-Anleger die Produkte bereits seit zwei Jahren einsetzen und zwei Drittel ihr Engagement in dem Zeitraum sogar erhöht haben. Warum die Produkte so gerne eingesetzt werden:

Neues auf dem Parkett

Ossiam hat das Angebot an Smart-Beta-ETF an der Schweizer Börse erweitert. Gelistet wurde der Ossiam risk weight enhanced commodities ex grains ETF in Dollar und Euro (LU0876440578). Damit profitieren Anleger von einem risikogewichteten Rohstoffindex-ETF. In dem Korb finden sich 20 Rohstoff-Terminkontrakten aus den Warengruppen Edel- und Grundmetalle, Grundstoffe sowie Agrargüter ausgenommen Getreide. Alle 20 Rohstoff-Terminkontrakte werden anhand ihrer Volatilität gewichtet, so erhalten Futures mit geringerer Volatilität eine höhere Gewichtung als welche mit höherer Volatilität.

Deutsche Asset&Wealth Management hat ihr Bond-ETF-Angebot an der Deutschen Börse ausgebaut. Für Investoren besonders interessant, sie sind bei den neuen Produkten gegen mögliche Kursverluste weitgehend abgesichert, falls das Zinsniveau steigen sollte. Dazu zählt der db x-trackers iBoxx Sovereigns Eurozone Yield Plus UCITS ETF, mit dem Anleger von Staatsanleihen mit den höchsten Renditen und Investment-Grade-Ratings in der Eurozone profitieren. Zudem wurden drei Unternehmensanleihen-ETF gelistet und zwei Aktien-Produkte. (DeAWM lanciert Renten-ETFs mit Durationshedge)


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