Erleuchtendes vom ETF Guru KW11

Die ETF-Woche: Guru-Kollege Warren Buffett empfiehlt, bester ETF und beliebte Smart Beta-Produkte.

Mein Guru Kollege empfiehlt…

…ETF zu kaufen. Und das sagt nicht einfach ein Guru, sondern Warren Buffett. Der Warren Buffett, der für Stock-Picking und Value-Investing bekannt wurde. Buffett ist inzwischen 83 Jahre alt und schreibt in seinem jüngsten Aktionärsbrief, den tausende von Anlegern jeweils lesen, folgendes: «Put 10% of the cash in short-term government bonds and 90% in a very low-cost S&P 500 index fund».

Diese Aussage erstaunt, weil seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway völlig anders agiert. Doch genau diese Strategie soll er in seinem Testament für sein Privatvermögen verfügt haben und der dann eingesetzte Vermögensverwalter müsse sich daran halten. Eigentlich banal aber grundsätzlich nicht falsch. Für Schweizer Anleger empfehle ich jedoch, auch Schweizer Aktien zu berücksichtigen. Aber mit weniger als 5 ETF kann heute ein Retailanleger ein ausgewogenes ETF-Portfolio sich zusammensetzen.

Starker Februar

Nachdem der weltweite ETP-Markt mit Abflüssen in das neue Jahr startete, ging es nun im Februar aufwärts. Die Zuflüsse beliefen sich gemäss ETP Landscape auf 27,2 Milliarden Dollar. Der Fokus lag dabei auf Obligationen-ETF. 19,6 Milliarden Dollar frisches Kapital flossen in die Produkte. Weitere Abflüsse verzeichneten hingegen die Schwellenländeraktien. 4,5 Milliarden Dollar wurden aus den Produkten abgezogen. Doch während die ETP-Anleger sich noch aus den aufstrebenden Nationen verabschieden, investieren die aktiven Fondsinvestoren bereits wieder.

ETF oder ETP?

«Das ist der beste ETF in diesem Jahr», titelte cash.ch vor einigen Tagen. Absolute Nummer eins mit einem Plus von 79 Prozent seit Jahresbeginn sei der ETF «iPath DJ-UBS Coffee TR». Weiter heisst es «Nach oben getrieben hat der Kaffee-ETF aus dem Hause UBS stark steigende Kaffeepreise.» Hier müssen wir cash.ch leider enttäuschen, das Produkt ist von Barclays Bank PLC und nicht von der UBS. Zudem handelt es sich um keinen ETF, sondern um einen ETC.

Exchange Traded Commodities sind ebenso wie Exchange Traded Notes Inhaberschuldverschreibungen, die kein Sondervermögen darstellen, aber besichert werden. In der Schweiz werden sie als ETP (Exchange Traded Products) zusammengefasst. ETC bilden, wie der Name sagt, Rohstoffe ab und sind in der Regel mit Rohstoffen hinterlegt. Das heisst der Emittent lagert beispielsweise Gold- oder Platinbarren in einem Tresorraum und räumt dem Anleihegläubiger ein Recht auf physische Lieferung an. Die Besicherung von ETC ist nicht standardisiert.

Bester ETF in diesem Jahr

Wenn ich schon die Kollegen von cash.ch kritisiere, soll es schliesslich auch konstruktiv sein. Der beste ETF in diesem Jahr – ich beschränke mich hier  nur auf Produkte mit einer Schweizer Zulassung – ist ETFS DAXglobal Gold Mining GO UCITS ETF. Seit Jahresanfang legte dieses Produkt um 31 Prozent zu (in CHF gerechnet). Dieser ETF bietet Zugang zu den Top-Unternehmen der Goldbergbau-Branche, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes mit Goldminen erzielen.

Und wenn wir uns schon auf der Rangliste bewegen, dann sage ich Ihnen gerne auch, welcher ETF am schlechtesten gelaufen ist in diesem Jahr. Es sind allesamt ETF auf den russischen Aktienmarkt. ComStage ETF MSCI Russia 30% Capped TRN UCITS ETF, HSBC ETFs PLC – MSCI Russia Capped UCITS ETF, iShares MSCI Russia ADR/GDR UCITS ETF – diese drei ETF haben um über 20 Prozent an Wert eingebüsst.

Kauffreude bei Smart Beta-Produkten

Sie wissen sicherlich bereits, was sich hinter dem Namen Smart Beta verbirgt. In der ETF-Welt werden damit Produkte mit einer modifizierten Gewichtung bezeichnet. Zahlen von Bloomberg zeigen nun: «Smart-Beta-ETFs baden in Geld – und lassen sich das fürstlich entlohnen». Im vergangenen Jahr flossen 43 Milliarden Dollar frisches Kapital in die Produkte, damit sind nun bereits 156 Milliarden investiert.

Produkte wie etwa der WisdomTree Japan Hedged Equity Fund oder der Guggenheim S&P 500 Equal Weight ETF könnten derzeit in Geld baden und verlangen zugleich höhere Investmentgebühren. Die Frage die sich dabei sicherlich stellt ist, ob die Produkte auch wirklich verstanden werden. Denn der Auswahlprozess kann durchaus komplex sein. Die Hintergründe lesen Sie auf 10×10: Indexanbieter auf alternativen Wegen und Der Umgang mit wilden Märkten.

Reminder

Am Donnerstag 13. März 2014 startet erstmals der ETF Lunchtalk. Wir fühlen Thomas Liebi, Chefökonom von Swisscanto auf den Zahn. Fragen nehmen wir gerne entgegen.

Und diese Woche erscheint auch das neue 10×10. Themen sind die starke Fragmentierung des europäischen Marktes, Interview mit Peter Bänziger, Chefstratege von Swisscanto und Jacques-Etienne Doerr von Vanguard erklärt die Unterschiede von synthetischer und physischer Replikation. Damit Sie es nicht verpassen, geht’s hier zur Anmeldung.


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