Erleuchtendes vom ETF-Guru KW16

Die ETF-Woche: Spannender Courtage-Vergleich, ETF gefährden Finanzmarktstabilität und gefragtes Palladium.

Gebühren im Fokus

Das Online-Portal JustETF.ch hat die ETF-Courtagen von 16 Schweizer Banken unter die Lupe genommen. Dabei zeigten sich bei Aufträgen bis zu 100 000 Franken erhebliche Gebührenunterschiede. Analysiert wurden die Gebühren von ETF-Aufträgen für acht verschiedene Order-Grössen zwischen 500 und 100’000 Franken. Die überraschende Erkenntnis: Je nach Volumen spart der Anleger beim günstigsten Anbieter das 4- bis 50-fache an Gebühren. Den Vergleich dazu ist hier ersichtlich.

Finanzmarktstabilität durch ETF in Gefahr

«Gefährden Vermögensverwalter die Finanzmarktstabilität?», dieser Frage ist Andrew Haldane, in der Bank of England zuständig für die Analyse von Gefahren für die Finanzstabilität, nachgegangen. Die Branche verzeichnet sein einige Zeit enorme Wachstumsraten. Weltweit wird die Summe der verwalteten Gelder auf rund 87 Billionen Dollar geschätzt. Doch nicht nur die Branche selbst ist gewachsen, auch die Bedeutung der Branchenführer. Die zehn grössten Vermögensverwalter mit der US- Fondsgesellschaft Blackrock an der Spitze beherbergen etwa 25 Billionen Dollar Anlegergelder.

Haldane nennt drei Gründe, warum Vermögensverwalter nicht irrelevant sind für die Stabilität des Finanzsystems. So tragen sie zur Heftigkeit von Kursausschlägen an den Finanzmärkten teil, was für anfällige Finanzinstitute mit Schwierigkeiten verbunden sein kann. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die wachsende Bedeutung von ETF, die ja Trends folgen und diese noch verstärken. Die spannenden Überlegungen von Haldane hat die FAZ zusammengefasst.

«Erfolgsprodukt» aktive ETF

Kaum sind die aktiven ETF in der Schweiz gelistet, rufen sie auch schon Kritiker auf den Plan. Die NZZ schreibt dazu: «Aktive ETF seien nichts als ein Werbegag, um den guten Namen des Instrumentes ETF auszunützen, wettern Kritiker. Sie verweisen darauf, dass aktive ETF in den USA, wo sie schon seit 2008 existieren, nach wie vor nur ein Volumen in der Grössenordnung von 1% des ETF-Marktes aufbrächten.» Wir fragen im nächsten 10×10 PDF-Ausgabe direkt bei Swiss & Global Asset Management nach, was hinter den Produkten steckt.

Palladium profitiert von ETF-Nachfrage

Seit Anfang Februar hat der Palladiumpreis um mehr als 10 Prozent zugelegt. Probleme gibt es derzeit auf der Angebotsseite. Der Streik in der südafrikanischen Minenindustrie und die drohenden Handelssanktionen gegen Russland schüren die Angst vor Angebotsengpässen. Zudem wächst die Nachfrage durch neue ETF. Die Absa Bank und die südafrikanische Standard Bank of South Africa haben neue Palladium-ETF auf den Markt gebracht. Die Produkte sind erst seit knapp zwei Wochen auf dem Markt und haben dem Markt bereits rund 200 000 Unzen entzogen. Zum Vergleich: das ist etwa die Hälfte der gesamten Nachfrage der weltweiten Schmuckindustrie des vergangenen Jahres.

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Quelle: Johnson Matthey; Bloomberg (Investor-Verlag)

Abflüsse bei Biotech-ETF

Am 4.April haben Anleger 372 Millionen Dollar aus dem grössten Biotechnologie-ETF abgezogen. Das sind 7,5 Prozent des Gesamtvolumens von knapp 5 Milliarden Dollar. Der iShares Nasdaq Biotechnology ETF verzeichnete damit die stärksten Abflüsse seit der Auflegung 2001, berichtete Bloomberg. Analysten sprachen vom Abzug momentumgetriebener Anlagen. ETF auf den Pharma- und Gesundheitssektor erlebten im laufenden Jahr einen regelrechten Boom. Seit Anfang Januar flossen knapp 4 Milliarden Dollar in die Produkte.

Besonders stark entwickelten sich dabei die Biotechnologiewerte. Der regelrechte Boom lässt Analysten nun von einer möglichen Blase sprechen. Man darf gespannt sein wie es weitergeht, denn auch die Experten sind sich nicht einig, ob ein Rückschlag drohen könnte, oder die Rally weiter geht.

Starkes Dividendenwachstum

Dividenden spielen für viele Anleger eine entscheidende Renditerolle. Dank ETF wird den Anlegern der Zugang zu den verschiedenen Märkten deutlich erleichtert. (Dem Mythos Dividende auf der Spur). Doch nicht nur Dividenden-ETF an sich bieten attraktive Renditen, besonders Small-Caps sorgen für hohe Ausschüttungen, wie eine Grafik von Ned Davis Research zeigt. Die durchschnittliche Jahresrendite von kleinkapitalisierten Dividenden-Wachstumsaktien lag zwischen 1972 und 2012 bei rund 20 Prozent. Da auch immer mehr ETF auf Small-Cap-Indizes angeboten werden, können Anleger damit die Dividendenvorteile der kleineren Unternehmen nutzen.

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Quelle: Ned Davis (Wyatt Research)

Neues auf dem Börsenparkett

Letzte Woche brachte der ETF-Anbieter Source den CSOP Source FTSE China A50 UCITS ETF. Damit können Anleger direkt in den A-Shares-Markt investieren. Dieser besteht aus 1400 Aktien von in Festlandchina angesiedelten Firmen und wird von vielen Experten als der authentische chinesische Aktienmarkt angesehen. China ist übrigens inzwischen der zweitgrösse Aktienmarkt der Welt. Der ETF wird in Dollar gehandelt und hat eine Managementgebühr von 0,99 Prozent.

iShares hat ebenso ein spannendes Produkt handelbar gemacht. Mit dem iShares Global High Yield Corp Bond CHF Hedged UCITS ETF können nun Franken-Anleger von einer globalen Lösung im Bereich der hochverzinslichen Unternehmensanleihen profitieren. Der grosse Vorteil: Dieser ETF ist in Franken, das heisst, das Fremdwährungsrisiko gegenüber dem Dollar ist abgesichert.


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