Hände weg vom Gold

Das gab es schon lange nicht mehr: Der Goldpreis schliesst in diesem Jahr nach vielen Jahren mit einem fetten Minus ab. Investoren zogen Milliarden aus Gold-ETF ab und die Experten sind sich beinahe einig: Auch 2014 wird kein guter Jahrgang.

Text: Rino Borini

2013 war definitiv kein guter Jahrgang für das Gold. Das edle Metall wird mit einem dicken Minus abschliessen und das gab es schon seit Jahren nicht mehr. Genauer: Der Goldpreis viel noch nie so stark wie seit 1981. Rund 28 Prozent nahm der Goldpreis ab.

Der starke Vertrauensverlust führte auch dazu, dass Investoren rings um den Erdball Vermögen aus den Gold-ETF abzogen. Die weltweiten Goldbestände in börsenkotierten Indexfonds sind dramatisch gesunken. Gemäss dem ETP Landscape von Blackrock zogen Anleger 37,3 Milliarden Dollar aus Gold & Co. ab. Im letzten Jahr konnten sich Edelmetall-ETP noch über 18,4 Milliarden Neugeld freuen.

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Wohin geht die Reise?

Die Experten sind für das 2014 weniger optimistisch. Eine Befragung unter sechs Anlagespezialisten zeigt ein negatives Bild. Christoph Riniker von der Bank Julius Bär sagt: «Geringer Appetit für Gold als Versicherung. Mit Ziel 1100 Dollar ist Gold immer noch zu teuer». Ähnlich sieht es auch Peter Bänziger, der Anlagechef von Swisscanto Gruppe: «Weiterhin im Abwärtstrend».

Stephen Jones, CIO von Kames Capital sieht ein Problem in dieser künstlichen (Papier-)Welt: «Gold wird Mühe haben, solange Märkte Papiergeldwährungen vertrauen». Martin Schenk von der Notenstein Privatbank ist ebenso für das 2014 verhalten eingestimmt: «Taktisch ist Vorsicht angebracht. Strategisch ein wichtiger Portfoliobaustein». Anja Hochberg, Credit Suisse: «Das Potenzial sollte auf dem jetztigen Niveau in beide Richtungen begrenzt sein».

Und Maurice Pedergnana von Zugerberg Finanz bringt es klipp und klar auf den Punkt: «An die Hände oder an den Hals, aber nicht ins Depot oder in den Safe». Schenkt man also diesen Experten Vertrauen, dann steht eine Goldanlage im 2014 nicht sehr weit oben auf der Einkaufsliste. Eine Frage steht im Raum: Wie tief kann der Goldpreis wirklich sinken. Denn von Goldexperten ist oft zu hören, dass das edle Metall nicht eine längere Zeit unter die Produktionskosten sinken könne. Und diese liege um die 1100 Dollar.


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