Knacknuss Fremdwährung

Mit den Fremdwährungen ist es so eine Sache. Erfolgreich sind Anleger mit solchen Anlagen nur selten. Die beste Lösung: währungsgesichert Investieren.

Text: Rino Borini

Fremdwährungen stellen für viele Anleger eine Knacknuss dar. Denn rein aus Diversifikationsüberlegungen sollte ein Portfolio in ausländische Titel investieren. Dabei wird gerne übersehen, dass solche Investitionen immer zwei Risiken mit sich bringen: Auf der einen Seite das Marktrisiko der entsprechenden Vermögensklasse, auf der anderen Seite das damit verbundene Währungsrisiko. Das Marktrisiko geht der Investor bewusst ein. Das Währungsrisiko dagegen wird nicht bewusst gesucht, es wird einfach in Kauf genommen. Am Ende setzt sich der Gesamtertrag der Investition aus der Performance der Vermögensklasse und der Performance der Währung zusammen. Nicht selten passiert folgendes: Der ausländische Titel legt zwar zu, doch die gute Performance wird von Währungsverlusten gefressen – und kippt sogar ins Negative.

Währungsgesichert Anlegen        (Quelle: Anbieter, Stand 02.2014)
Index Anbieter   ISIN Währung    TER     Rendite 3m
MSCI Japan iShares IE00B8J37J31 CHF 0.64%  -5.14%
MSCI Japan UBS LU0950672120 CHF 0.45%  -5.05%
MSCI World iShares IE00B8BVCK12 CHF 0.55%  -1.71%
S&P 500 iShares IE00B88DZ566 CHF 0.45%  -0.76%
MSCI USA UBS IE00BD4TYL27 CHF 0.30%  -0.60%
MSCI EMU UBS LU0950669175 CHF 0.33% -1.73%

Ein Paradebeispiel lieferte im letzten Jahr der japanische Markt. Setzte ein Anleger auf japanische Aktien, erzielte er in der Originalwährung 51,8 Prozent Rendite. Bei Franken-Anlegern liess die Ernüchterung nicht lange auf sich warten: Die tatsächliche Rendite betrug nur 23,8 Prozent. Die Differenz von fast 20 Prozentpunkten ist auf den Wertzerfall des japanischen Yen gegenüber dem Franken zurückzuführen. Das Risiko setzt sich ebenso aus dem Markt- und Währungsrisiko zusammen.

Doch die beiden Gefahren können nicht einfach addiert werden. Ein international diversifiziertes Depot würde bei einem Fremdwährungsengagement zwar das Marktrisiko reduzieren, aber gleichzeitig das Währungsrisiko erhöhen. Zahlreiche Investoren scheuen nun den Aufwand einer Währungsabsicherung, andere erachten sie schlicht als überflüssig. Eine einfache Lösung bieten währungsgesicherte Investitionen. Inzwischen bieten einige Anbieter währungsgesicherte Produkte an, auch in der ETF-Branche. Für den Anleger ist es nun relativ simpel: Er wählt den entsprechenden Markt aus, sucht sich einen ETF, der die Rendite in Franken liefert – und schon hat er eine (Anlage-)Sorge weniger, eben das Fremdwährungsrisiko.

Zurück zum erwähnten Japan-Investment. iShares bietet seit über einem Jahr einen währungsgesicherten ETF. Dieser schloss letztes Jahr mit einem fetten Plus von 50 Prozent ab. Um die Kosten der Währungsabsicherung zu erhalten, muss ein Anleger nur die Performance der verschiedenen ETF – mit und ohne Währungsabsicherung – auf denselben Basiswert miteinander vergleichen.


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