Erleuchtendes vom ETF-Guru – 1815

Die ETF-Woche: Etikettenschwindel, beliebtester ETF, Robo advice, günstigster ETF auf den Welt-Index.

Billigster ETF auf MSCI World

Die Deutsche Bank hat einen neuen ETF an die Schweizer Börse gebracht, nämlich den db x-trackers MSCI World. Zwar gibt es an der SIX Swiss Exchange bereits elf ETF, die diesen Index abbilden. Doch das Indexvehikel der Deutschen Bank fällt auf, denn die TER beträgt gerade mal 9 Basispunkte (0,09%). Damit ist dieser derzeit der billigste ETF auf den Weltindex.

Natürlich darf die TER nicht isoliert betrachtet werden. Letztlich entscheidend ist die Qualität der Indexreplikation, nach Kosten. Wie Profis ETF selektieren ist hier nachzulesen: Die TER ist wenig aussagekräftig.

Zurück zum neuen Welt-Indexfonds: Dieser Index bildet nicht die ganz Welt ab. Denn obwohl im Index über 1600 verschiedene Aktien aus 24 Ländern vertreten sind, entfällt rund die Hälfte der Gewichtung auf US-Aktien, ein weiteres Drittel auf europäische. Die aufstrebenden Nationen fehlen, dasselbe gilt für die Titel kleinerer Unternehmen Mehr dazu hier: Die Welt in einem einzigen Index.

 

Digitale Vermögensverwaltung

Fintech ist derzeit das Buzzword in der Finanzwelt. In diesem Zusammenhang fällt ebenso der Begriff «Finance 2.0». Worum geht es? Neue Informations- und Kommunikationstechnologien haben einen immer stärkeren Einfluss auf Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten und Kundenverhalten. Banken und Versicherungen sind gezwungen, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen, ob sie wollen oder nicht.

Es geht also um die Demokratisierung der Finanzdienstleistungen, wobei der Kunde im Mittelpunkt steht. Fintech greift deswegen zu kurz für die digitale Transformation der Finanzindustrie, die derzeit stattfindet. Sie sind ein zentralen Treiber dieser Entwicklung. Sie sehen eine einmalige Chance, mit innovativen Geschäftsmodellen, neuen Finanzprodukten respektive -dienstleistungen und alternativen Vertriebswegen den herkömmlichen Anbietern Marktanteile wegzunehmen. Dies ist der Grund, warum Fintechs seit ein paar Jahren wie Pilze aus dem Boden schiessen.

Und auch im Bereich der Vermögensanlage gibt es inzwischen viele Fintechs, die mit digitalen Lösungen versuchen den Anlageprozess zu vereinfachen und zu verbessern (Robo advice). Und dank den effizienten Indexvehikeln ETF ist dies besonders einfach. Denn sogenannte Robo-advice Plattformen setzen stark auf börsengehandelte ETF (Digitale Vermögensverwaltung mit ETF).

Zu diesem Thema findet am 5. Mai übrigens eine spannende Konferenz statt: Finance 2.0. Nationale und internationale Experten diskutieren über die Digitalisierung im Banking (der Veranstalter ist ebenso Herausgeber von 10×10.ch; die Red.).

Beliebteste ETF

Es gibt diverse Möglichkeiten um DEN beliebtesten ETF zu wählen. Viele Anleger setzen beispielsweise auf die Grösses eines Fonds. Besser wäre natürlich ein Vergleich über die Qualität der Indexabbildung. Ein anderer Vergleich zeigt das Research-Haus Morningstar: Sie schauen an, welche ETF auf ihrer Plattform am meisten gesucht wurden (ETF-Anleger mögen es 2015 etwas klassischer).

Dabei wurde die ISIN des db x-trackers Portfolio Total Return am meisten in die Suchmaske eingetippt. Dieser ETF bildet diverse Anlageklassen ab: Aktien, Obligationen, Geldmarkt und Immobilien. Dabei investiert dieser ETF in andere ETF, also ein klassischer Fund-of-Fund.

Der ETF hat sich in den letzten fünf Jahren positiv entwickelt: Seit Auflage verzeichnet dieser ein Plus von über 112 Prozent. Ein interessantes Produkt, das leider den Weg an die Schweizer Börse noch nicht gefunden hat.

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Etikettenschwindel? Nein!

Vor kurzem bin ich auf einen etwas eigenartigen Artikel gestossen, und zwar auf der Website von 3sat.de: Etikettenschwindel bei ETF- Wie die Fondsbranche eine feine Idee vermurkst. Dabei geht es um die Indexreplikation.

Es ist bekannt, dass bei der synthetischen Indexabbildung Derivate ins Spiel kommen. Damit wird klar, dass ein solcher ETF auch ein zusätzliches Gegenparteirisiko beinhaltet. Was leider dieser Artikel verschweigt, ist, dass die meisten Anbieter – wenn nicht sogar alle – dieses Risiko absichern, ja sogar übersichern (über Replikationsarten ist hier mehr nachzulesen)

Und ebenso wichtig in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass gewisse Märkte nur durch eine synthetische Replikationeffizient abbilden lassen.

Nicht verpassen

In der aktuellen 10×10-PDF-Ausgabe (hier zum Download) beleuchten wir unter anderem die digitale Vermögensverwaltung und blicken hinter die Kulissen von Avadis. Die Firma bietet Vorsorgelösungen für Pensionskassen und Firmen, von der Verwaltung bis zur Vermögensanlage. Auch für Privatanleger hat das Unternehmen spannende Lösungen.


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