Erleuchtendes vom ETF-Guru – KW 22

Die ETF-Woche: Goldbestände im Sinkflug, Preis entscheidet bei ETF-Auswahl und Komplexität nimmt weiter zu.

Goldbestände im Keller

Es ist aber auch ein ewiges Hin und Her beim Gold. So hat der Goldpreis in den vergangenen Wochen wieder an Wert eingebüsst. In den letzten drei Monaten verlor er 2,5 Prozent auf aktuell 1291 Dollar. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus allerdings knapp 8 Prozent.

Die Unbeliebtheit des Edelmetalls zeigt sich auch in den Beständen des weltgrössten ETF auf das Edelmetall. Der SPDR Gold Trust hat in den vergangenen zwei Monaten 2,6 Milliarden Dollar an Wert verloren. Am Freitag lagen die Bestände bei knapp 777 Tonnen. Angesichts der anziehenden US-Wirtschaft erwarten die Analysten von Goldman Sachs einen Rückgang des Goldpreises auf 1050 Dollar. Einen detaillierten Blick auf das erste Quartal werfen folgende Infografiken des World Gold Council:

golddemand

Komplexität bei Smart Beta

Der ETF-Anbieter Amundi ist eine strategische Partnerschaft mit dem EDHEC Risk Institute Scientific Beta eingegangen. Gemäss Extra Funds ist das Ziel der Kooperation, die Expertise bei der Optimierung von Indizes auf Basis von Mehrfaktorenmodellen zu nutzen und bei der Indexreplikation sowie der Konstruktion neuer ETF einfliessen zu lassen.

Erster Erfolg der Kooperation ist die Kreation eines Multi Smart Beta Index. Bei diesem Barometer werden vier ausgewählte Faktoren mit fünf Diversifikationsstrategien kombiniert, um ein besseres Risiko-Rendite-Profil gegenüber marktkapitalisierungsgewichteten Indizes zu erreichen.

Ein anspruchsvolles Produkt für Anleger, wird es doch mit mehreren Kriterien noch schwieriger die genaue Funktionsweise zu verstehen und der Spalt zwischen den ursprünglichen ETF und Smart-Beta-Produkten wird immer grösser. Deswegen: Auch bei ETF gilt es die Verpackungsbeilage genau zu studieren.

Preis im Fokus

Was ist eigentlich der entscheidende Faktor bei der ETF-Auswahl? Das hat IPE Institutional Investment nun 143 Institutionelle gefragt.

Fast zwei Drittel der Befragten finden die Preisgestaltung wichtig für die Kaufentscheidung. Der Preis ist im Vergleich zur Umfrage aus 2013 wichtiger geworden und steht nun auf Platz 1 der Auswahlkriterien. Auch das Trackingverfahren hazan Bedeutung gewonnen. Weiterhin wichtig ist den Grossanlegern ein passendes sowie transparentes Produkt.

Währungsrisiken im Griff

Das Angebot an ETF mit Währungsabsicherung ist bereits stark gewachsen. (Mehr über den Renditekiller Währung lesen Sie auch in der neuesten Ausgabe des 10×10.) Welche Auswirkungen Devisen haben können, bringt Dag Rodewald, Leiter Vertrieb UBS ETF Deutschland & Österreich auf Börse Online auf den Punkt: Der Aktienindex MSCI Japan hat in der Währung Yen über einen Zeitraum von fünf Jahren (30. April 2009 bis 30. April 2014) eine jährliche Rendite von 8,59 Prozent erzielt.

Umgerechnet in Euro blieben – ohne Währungssicherung – allerdings nur 6,80 Prozent p. a. übrig. Hätte ein Investor dagegen mit Euro-Währungssicherung (hedged EUR) in den MSCI Japan investiert, wäre die jährliche Rendite mit 7,08 Prozent um 0,28 Prozent höher ausgefallen. Und die eindrückliche Grafik dazu:

devisen

Neu auf dem Parkett

Deutsche Asset & Wealth Management hat einen neuen ETF an der Schweizer Börse gelistet. Der db x-trackers II Barclays Global Aggregate Bond Index UCITS ETF wird in verschiedenen Währungen angeboten, unter anderem auch mit Währungsabsicherung und bietet Anlegern Zugang zum globalen Anleihenmarkt.

Der ETF bildet 15.000 Anleihen ab, Staats- und Unternehmensanleihen, Anleihen von supranationalen Organisationen sowie besicherte Anleihen wie Pfandbriefe und auch Asset-Backed- und Mortgage-Backed-Securities mit Bonitäten von AAA bis BBB und über den gesamten Laufzeitbereich.

Ein interessantes Produkt wurde auch an der Deutschen Börse gelistet. ETF Securities hat den ETFS US Energy Infrastructure MLP GO UCITS ETF lanciert. Es handelt sich dabei um das erste europäische Produkt das ausschliesslich in Master Limited Partnerships (MLP) auf Infrastruktur investiert. MLP sind Gesellschaften nach US-Recht, die an der Börse gehandelt und vornehmlich im Energiesektor tätig sind.


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