ETF Award: Die besten Aktien-ETF auf Schwellenländer

In einem international-orientierten Aktienportfolio dürfen Schwellenländer Unternehmen nicht fehlen. Einen einfachen dazu bieten börsengehandelte Indexfonds. Doch nicht jeder ETF liefert gleich gut die zugrundeliegende Indexrendite. Letztlich zählt die Qualität der Indexabbildung.

Text: Dr. Markus Thomas

Im zweiten Teil der ETF Award Serie (Teil 1: Internationale Aktienindizes) werden die börsengehandelten Indexfonds auf Schwellenländer-Aktienindizes untersucht. Derzeit werden in der Schweiz aktuell 18 globale Schwellenländer-ETF angeboten, die rund 85% der Marktkapitalisierung von Large und Mid Caps aus 27 Schwellenländern berücksichtigen. Die massgeblichen Aktienindizes, der MSCI Emerging Markets Index und der FTSE Emerging Index, berücksichtigen gegenwärtig 1’414 beziehungsweise 1’893 Aktien.

Die 18 passiv verwalteten ETF dieser Vergleichsgruppe werden von XENIX als markbreite Basis-ETF klassifiziert, die für jeden Anlegertyp die Basis eines ETF-Portfolios für Altersvorsorge und Vermögensaufbau bilden können.

Globale Schwellenländer-ETF werden aktuell von einem asiatischen Länder-Quartett dominiert: Die Volksrepublik China ist mit einem Anteil von rund 35% vertreten, Taiwan mit rund 15%, Südkorea und Indien mit je rund 12%.

Unterschiedliche Indexreplikation

Anleger unterschätzen oft, dass Anbieter mit ihren börsengehandelten Indexfonds breite Schwellenländer-Indizes sehr unterschiedlich nachbilden. Denn tatsächlich investieren nur die wenigsten ETF direkt und auch zu 1:1 in die gleiche Anzahl an Aktien wie sie in diesen marktbreiten Indizes vorzufinden sind. So investiert der grösste in der Schweiz angebotene Emerging Markets-ETF von Xtrackers auf den MSCI EM Index sogar in 1’423 Aktien, während der zweigrösste ETF vom Branchenprimus iShares vom gleichen Ausgangsindex «nur» 1’268 Aktien auswählt. Und Vanguard folgt bei seinen beiden ETF mit je 1’890 Aktien dem FTSE Emerging Index fast identisch nach.

Die indikativen Vorab-Kostenquote (TER: Total Expense Ratio genannt) bei den 18 berücksichtigen globalen Schwellenländer-ETF liegen aktuell zwischen 0,14% und 0,55% pro Jahr. Die Spanne der Gesamtkostenquote dieser Vergleichsgruppe beträgt für Anleger in der Theorie also 0,41 Prozentpunkte. In der Praxis sind die Differenzen bei den Nachbildungsergebnissen zwischen einem EM-Index und den einzelnen börsengehandelten Indexfonds aber deutlich höher.

Qualität der Indexabbildung

Die Nachbildungsdifferenz – sie wird auch als Tracking Difference bezeichnet – enthält die tatsächlichen Kosten der Indexnachbildung durch einen ETF. In schwierigen Börsenjahren, beispielsweise das Jahr 2020, welches sich im Frühjahr durch extreme Kursschwankungen auszeichnete, können die Nachbildungsdifferenzen zwischen den besten globalen EM-ETF und den weniger guten Trackern sogar rund 0,70 bis 0,80 Prozentpunkte für nur ein Kalenderjahr auseinanderliegen.

Anhand der Tracking Difference, die wir für alle börsengehandelten Indexfonds berechnen, beträgt die Kostenspanne zwischen den besten und den schwächsten Abbildungsergebnissen bei den 18 in der Schweiz angebotenen marktbreiten Emerging Markets-ETF aktuell 0,55 Prozentpunkte. Dies ist die Differenz, wenn man jeweils die annualisierten ETF-Renditen vergleicht.

In das qualitative ETF-Rating von XENIX fliessen verschiedene Kriterien und bis zu 300 Datenpunkte ein, die sich alle am Anlegerinteresse nach Produktwahrheit und Transparenz orientieren. Dies ist der Grund dafür, warum es neben dem Preisträger von Xtrackers mit vier XENIX Stars auch Emeging Markets Aktien-ETF gibt, die beispielsweise mit zwei Sternen nur als unterdurchschnittlich eingestuft werden.

Die besten ETF auf Schwellenländer

Der Swiss ETF Award 2022 in der Kategorie «Globale Aktien-ETF (Schwellenländer)» geht an den Anbieter Xtrackers für seinen MSCI Emerging Markets-ETF (ISIN IE00BTJRMP35). Dieser ETF hat seit Auflage im Juni 2017 mit Stand Ende Oktober 2021 in US-Dollar +6,76% pro Jahr an Wert (inklusive Dividenden) zugelegt. Der 2022-Preisträger ist damit seinem Vergleichsindex unter Berücksichtigung sämtlicher Kosten um rund -0,22 Prozentpunkte pro Jahr nachgefolgt. Dieser Wert ist nur geringfügig schlechter als die Gesamtkostenquote des ETF.

Schweizer Anleger, die mit einem direkt nachbildenden Welt-Aktien-ETF für Schwellenländer, einen Kernbaustein für ihr Wertpapier-Portfolio suchen, finden aktuell mit dem Swiss ETF Award 2022-Preisträger «Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF 1C» den qualitativ besten ETF vor. Dieser Emerging-Marktes-ETF erhält zudem aufgrund seiner insgesamt überdurchschnittlichen Eigenschaften aktuell vier Sterne in unserem ETF-Rating.

Dr. Markus Thomas ist Gründer und Geschäftsführer von XENIX. Das Berliner ETF-Analysehaus bietet qualitative ETF-Ratings mit vollständiger Abdeckung für Deutschland und die Schweiz an. XENIX bewertet aktuell die Qualität von insgesamt rund 2.000 ETFs und publiziert die „Swiss ETF Awards 2022“ zusammen mit finanzen.ch und mit der Unterstützung der BX Swiss. 


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  1. SM

    Warum fehlt MSCI Emerging Markets (IMI) / IE00BKM4GZ66 im Vergleich?

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