Krypto-Einstieg für Dummies

Kryptoassets stehen jedermann offen und doch sind sie nicht ganz ohne. Wir zeigen in chronologischer Abfolge, worauf ein Anleger in Sachen Strategie, Investment, Gebühren, Verwahrung und Steuern zu achten hat.

Text: Pascal Hügli (Text) & Fabian Widmer (Grafik)
Bitcoin kaufen

Krypto steht für die Demokratisierung der Finanzen. Bereits mit kleinen Summen kann man Bitcoin kaufen. Schwieriger ist das Wie. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wie bei allen Finanzmarktaktivitäten gilt: Man sollte nur in Produkte investieren, die man versteht. Und man muss in der Lage sein, einen Totalverlust zu verkraften. Gelder, die eigentlich in die Vorsorge gehören, oder Privatkredite zur Hebelung des eigenen Investments sind tabu.

Nein: Wem Bitcoin zu abgefahren ist, ist mit den historisch teu-ren Aktien und negativ rentierenden Anleihen besser bedient.

Ja: Krypto ist immer noch eine junge Anlageklasse mit entsprechend hoher Volatilität – nach unten wie oben. Bitcoin und Co. sind daher nichts für schwache Nerven. Wer diesen Nervenkitzel nicht scheut, sollte diese asymmetrische Wette mit der Zukunft eingehen. In zehn Jahren ist Bitcoin entweder nichts oder aber eine Menge wert.

Buy-and-Hold-Strategie: Die klassische Buy-and-Hold-Strategie ist in der Kryptowelt als «Hodl» bekannt. Man kauft und wartet, bis die Kryptoanlagen einen bestimmten Preis in der entsprechenden Fiatwährung erreicht haben, um sie dann zu veräussern und die Gewinne zu realisieren. Wer hodlt, der braucht Durchhaltevermögen, auch in Zeiten, wo Bitcoin gerade in den Keller fällt.

Sparplan: Im Sinne eines klassischen Sparplans nutzt man den Durchschnittskosteneffekt, auch als Dollar Cost Averaging bekannt. Dabei investiert man in regelmässigen Abständen einen fixen Betrag. Auf diese Weise lassen sich die Durchschnittkosten glätten.

Tradingstrategie: Eine Tradingstrategie im eigentlichen Sinn ist eine, bei der man sich über Kanäle wie Telegram, Twitter und Internetforen informiert und nach dem Motto «Buy the rumor, sell the news» vorgeht. Diese Strategie wird nur erfahrenen Tradern empfohlen. Ohne die Erfahrung und das Wissen gilt bei Kryptotrading dasselbe wie beim normalen Börsenhandel: Hin und her macht Taschen leer.

Direkte Investion: Der direkte Kauf von Kryptoanlagen ist über ausgewählte Börsen wie Binance, Kraken, Bitstamp oder Bitfinex möglich. Auch der Kryptodienstleister Bitcoin Suisse bietet eine Art Online-Banking für den Kauf von Kryptoassets an. Nach erfolgter Anmeldung lassen sich dort Kryptoanlagen gegen Dollar, Euro und in gewissen Fällen auch Schweizer Franken wechseln.

Indirekte Investion: Bitcoin und Co. können mittlerweile auch über Derivate gekauft werden. Entsprechende Mini-Futures, Exchange Traded Products und weitere Zertifikate werden unter anderem von Vontobel, Amun, Swissquote oder Leonteq angeboten.

Handelsbörsen verlangen eine Gebühr pro Transaktion, deren Höhe auf den jeweiligen Webseiten ersichtlich ist. Auch bei den klassischen Hebelprodukten (zugelassen an der SIX Exchange) fallen Verwaltungsgebühren an, die in den Factsheets zu den entsprechenden Produkten auf-geführt sind. Wichtig zu wissen: Für das Herumschicken von Kryptoassets, beispielsweise von der eigenen Wallet zur Handelsbörse, fällt die sogenannte Transaktionsgebühr an. Sie variiert, je nachdem wie stark die Blockchain des jeweiligen Kryptoassets ausgelastet ist.

Externe Lagerung: Wer Bitcoin mittels traditioneller Finanzprodukte (indirekte Partizipation) kauft, braucht sich nicht um die Lagerung zu kümmern – sie wird durch den Broker sichergestellt. Das bedeutet aber auch, dass man nicht eigenständig über die eigenen Kryptoassets verfügt. Dasselbe gilt, wenn man seine Kryptoanlagen auf der Handelsbörse belässt. Über die Benutzeroberfläche der jeweiligen Börse hat man zwar Einsicht in seine Kryptobestände, doch wenn die Börse schliesst, sind die Kryptos weg.

Private Lagerung: Daher der viel gehörte Aufruf in der Kryptoszene: «Not your Key, not your Bitcoin». Gemeint ist der persönliche private Zugangsschlüssel, der Private-Key, mit dem man auf die eigenen Kryptoassets zugreifen kann. Wer nicht abhängig von anderen sein will, transferiert die Kryptoanlagen auf eine eigene Wallet, zu der nur er den entsprechenden Private-Key besitzt.

Hot Wallets: Es wird zwischen «Hot Wallets» und «Hardware Wallets» unterschieden. In die erste Kategorie fallen all jene Applikationen, die auf mit dem Internet verbundenen Geräten laufen. Grundsätzlich sind das Desktop-, Mobile- oder Web-Wallets – bekannte Anbieter sind Electrum, Bread, Wasabi oder Green Address.

Hardware Wallets: Wer noch mehr Sicherheit will, verwendet ein Hardware Wallet. Diese halten private Zugangsschlüssel getrennt von den mit dem Internet verbundenen Geräten, weshalb man auch von Cold Storage spricht. Die bekanntesten Hardware Wallet sind BitBox, Ledger Nano und Trezor.

Muss ich Backups machen?

Wer noch mehr Sicherheit will, verwendet ein Hardware Wallet. Diese halten private Zugangsschlüssel getrennt von den mit dem Internet verbundenen Geräten, weshalb man auch von Cold Storage spricht. Die bekanntesten Hardware Wallet sind BitBox, Ledger Nano und Trezor.

Muss ich auf Kryptoassets Steuern bezahlen?

Kryptoassets müssen wie andere Wertpapiere in der Steuererklärung aufgeführt werden. In verschiedenen Kantonen wie Zürich oder Zug haben die kantonalen Steuerprogramme bereits eine eigene Rubrik dafür. Bei aktiverem Handel mit Kryptoanlagen müssen sie als Einkommen versteuert werden.


Einblicke ins Krypto-Trading liefert unsere Eventreihe «Krypto-Lunch». Jetzt anmelden!


 


sentifi.com

Top 10 meistdiskutierte Werte



Kommentar schreiben

  • (will not be published)