Kryptoausblick 2020: Kryptozahlungen

Was gilt es im neuen Jahr in der Kryptowelt besonders auf dem Radar zu haben? Wir haben acht verschiedene Themen identifiziert, bei denen im nächstes Jahr einiges laufen wird. Die Trends 2020. Hier Nummer vier.

Text: Pascal Hügli

Über die vergangenen Jahre hat sich in der Bitcoin Community immer stärker das Verständnis durchgesetzt, wonach Mainchain Bitcoin (im Gegensatz zu Lightning Bitcoin) primär als (spekulatives) Wertaufbewahrungsmittel dienen und nicht als allgemein anerkanntes Zahlungsmittel. Trotzdem hält sich die Erwartung, dass Kryptoassets auch im alltäglichen Gebrauch zum Handel von Gütern und Dienstleistungen Verwendung finden sollen. Aufgrund seiner unvergleichlich hohen Liquidität und Bekanntheit wird dann wieder Bitcoin als naheliegendste Option ins Spiel gebracht. Allenfalls könnte Dai, der sich als dezentralster Stablecoin besser eignen dürfte, daran etwas ändern.

Aufhorchen lassen hat in der Schweiz eine Absichtserklärung von Bitcoin Suisse  und dem Zahlungsverkehrs- und Transaktionsdienstleister Worldline. Gemeinsam wollen sie 2020 die Akzeptanz von Kryptowährungen an den POS-Terminals und in Onlineshops ermöglichen. Wordline hat in der Schweiz Zugang zu über 85 000 Terminals, in Europa sind es mehrere 100 000. Dass sich ein etablierter Riese wie Worldline an dieses Thema herangewagt, zeigt, dass man es ernst meint und das Kryptozahlungsangebot möglichst kompetitiv gestalten möchte. Doch ist das Vorhaben kein Selbstläufer, denn alles deutet daraufhin, dass Kryptozahlungen teurer werden. Wie die Financial Action Task Force (FATF) verlauten liess, gelten für (Finanz-)Dienstleister neue Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung bei Transaktionen mit virtuellen Vermögenswerten (VA).

Künftig soll die sogenannte «Reiseregel» zur Anwendung kommen, die bereits aus dem klassischen Bankzahlungsverkehr bekannt ist. Die Regel besagt, dass Angaben über Auftraggeber und Begünstigter jeweils zusammen mit dem Zahlungsauftrag übermittelt werden müssen. Als erster Regulator überhaupt hat die Finma diese Vorschriften aufgenommen und schreibt sie für Transaktionen mit Kryptowährungen vor, sofern ein Finanzintermediär involviert ist. Security Token sind von dieser Regelung nicht betroffen, weder bei der FAFT noch der Finma. Für Schweizer Unternehmen wird bereits an Lösungsansätzen gearbeitet, damit sie die Regulierung bestmöglich meistern können.


Ausblick-Serie:

Teil 1: Bitcoin Lightning-Netzwerk
Teil 2: Derivatemarkt im Hoch
Teil 3: STO & Distributionsplattform
Teil 4: Kryptozahlungen
Teil 5: Stablecoins
Teil 6: Ethereum 2.0
Teil 7: Kein Geschäftsmodell
Teil 8: Intransparenz aufgedeckt


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