Smart Beta ETF werden günstiger

Der Konkurrenzkampf unter den ETF-Anbietern nimmt immer mehr zu, auch im Segment der Smart Beta ETF. Profitieren wird der Anleger: Die Preise purzeln und das lockt weitere Investoren an.

Text: Rino Borini

Das letzte Jahr war nicht nur für Standard-ETF ein neues Rekordjahr, sondern auch für Smart-Beta-Produkte. Diese ETF bilden einen Index nicht nach Marktkapitalisierung ab, sondern setzen auf alternative Index-Gewichtungsmethoden. Des Weiteren ermöglichen Smart-Beta-Strategien den Investoren, bestimmte Risikofaktoren wie beispielsweise Volatilität oder Kurs-GewinnVerhältnis gezielt zu steuern.

Insgesamt flossen im letzten Jahr 161 Milliarden Dollar in diese Vehikel. Mittlerweile verwalten sie knapp 660 Milliarden Dollar, wie aus der jüngsten Analyse des Researchhauses ETFGI hervorgeht. Damit bestimmen Smart-Beta-Aktienprodukte bereits 22 Prozent des Gesamtvermögens aller Aktien-ETF. Beliebt sind vor allem Strategien wie Value (unterbewertete Aktien), Momentum (Aktien mit starkem Kurswachstum), Minimum Volatilität (Aktien mit geringer Schwankungsbreite) oder Dividenden (Aktien mit hoher Dividende).

Anleger haben die Qual der Wahl: Über 1200 ETF-Lösungen stehen weltweit zur Verfügung. Doch nicht jede Strategie funktioniert in jedem Marktumfeld, wie eine Analyse des Indexhauses MSCI zeigt. 2016 standen vor allem Minimum-Volatilitätsprodukte im Fokus. Im letzten Jahr hingegen rückten Value-ETF in den Vordergrund. Faktor-ETF eignen sich auch sehr gut für taktische Massnahmen. Anleger können die unterschiedlichen Börsenzyklen mit einem entsprechenden Faktor-ETF kosteneffizient abbilden.

Teilweise sind die Produkte für Privatinvestoren schlicht zu kompliziert. Bei einem allfälligen Engagement sind die Indexbestandteile genauer unter die Lupe zu nehmen und den Einsatz in einem gesamtheitlichen Portfoliokontext zu überprüfen. Wie bei normalen ETF sollten Anleger zudem auf die Gesamtkosten und die Abweichung der Performance zum abgebildeten Index achten. Smart-Beta-Strategien, die mehr als 60 Basispunkte verlangen, sind zu teuer. Doch durch die Konkurrenzsituation unter den Anbietern werden auch die Kosten sinken.


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