Was ist ein ETF?

Man nennt sie Billig-Fonds oder effiziente Anlagefonds. Sie versprechen keine Mehrrendite als ein Börsenmarkt, sondern liefern nur die Marktrendite. Sie sind günstig, transparent und können wie eine Aktie gekauft werden. Sie heissen Exchange Traded Funds (ETF). Doch was ist ein ETF?

In den letzten Jahren lieferten Banken wenig positive Schlagzeilen: Liborskandal, Devisenkursmanipulation oder Milliardenbussen dominierten die Headlines. Dazu kommt die Diskussion um die Retrozessionen bei Anlagefonds und immer die Feststellung, dass vier von fünf aktiven Fondsmanagern ihr Geld nicht Wert sind, rückten in den Vordergrund.

Doch etwas geht vergessen: Es waren Banken, Vermögensverwalter und letztlich die Fondsindustrie, die ein Finanzprodukt auf die Welt brachten, das inzwischen enorm populär ist, egal ob in den USA, in Europa oder in Asien.

Es ist wohl das erfolgreichste Finanzprodukt der letzten zwei Dekaden, vielleicht auch das beste Anlageprodukt für jedermann. Denn heute können Privatanleger beinahe zu gleichen Konditionen in Aktien- oder Obligationenmärkte investieren, was früher nur Profis vorbehalten war. Die Rede ist von Exchange Traded Funds. Doch was ist ein ETF eigentlich und wie konnten die Produkte so erfolgreich werden?

Was ist ein ETF?

Exchange Traded Funds (ETF), zu deutsch börsenkotierte Indexfonds, sind passiv verwaltete Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden. Sie haben keine  Laufzeitbeschränkung und zählen – analog der klassischen Anlagefonds – zum Sondervermögen. Damit bieten auch ETF einen wirksamen Anlegerschutz. Das Geld der Investoren ist sicher, denn durch die rechtliche Fondshülle sind Anleger bei einem Konkurs der Fondsleitung in der Regel nicht betroffen.

Doch was ist ein ETF genau?

ETF bilden einen Basisindex, dies können Aktien-, Obligationen-, Geldmarkt-, Immobilien-, Hedge Funds-, Währungs- oder Rohstoffindizes sein, nahezu 1:1 ab. Gehandelt werden sie wie Aktien an der Börse.

Ihre Vorteile sind die deutlich tieferen Kosten als Fonds und ihre Transparenz. Denn der Anleger weiss zu jedem Zeitpunkt, in welche Titel er investiert ist. Denn die Bestandteile eines Börsenindex sind jederzeit bekannt.

Was ist ein ETF?
Mit ETF kann also ein Investor – diversifiziert – in jede Anlageklasse investieren und profitiert von einem fortlaufenden Börsenhandel. Doch was ist eigentlich ein Index?

Was ist ein Index?

Die Basis eines jeden ETF ist ein Index. Das ist einfach formuliert nichts anderes als ein Stimmungsbarometer, welches die Entwicklung eines klar definierten Marktportfolios widerspiegelt.

Damit dies auch wirklich als stellvertretend bezeichnet werden kann, unterliegen Indizes einem strengen Regelwerk, welches das Auswahlverfahren der einzelnen Bestandteile definiert, die Berechnungsart festlegt oder die regelmässige Überprüfung dokumentiert.

ETF-Definition

Berechnet werden sie in den meisten Fällen von unabhängigen Indexanbietern (mehr über Indizes ist in Kapitel 2 in der Wissensrubrik nachzulesen).

Der ETF hat nun letztlich eine primäre Funktion: Den abzubildenden Marktindex möglichst präzise zu replizieren. Dabei soll der ETF jederzeit eine hohe Liquidität aufweisen, transparent sein und natürlichüber eine tiefe Verwaltungsgebühr verfügen.

Wissen: Vom Index zum ETF

Die Nachbildung eines ETF kann auf zwei Arten erfolgen: Entweder der Fonds kauft 1:1 dieselben Wertpapiere, wie diejenigen im Index. Oder aber der ETF Anbieter wählt die synthetische Form um die Indexrendite dem Anleger auszubezahlen (mehr Details im Kapitel 7 in der Wissensrubrik).

All diese Faktoren haben zu geführt, dass ETF zu den erfolgreichsten Finanzprodukte der letzten zwei Dekaden zählen. Weltweit strömen immer mehr Gelder in diese Anlageformen, allen voran die USA. Einen Überblick über den Markt liefert folgende Infografik. Ein Ende des Erfolgszuges ist nicht in Sicht.

Alle in der Schweiz zugelassenen ETF sind einfach bei der Schweizer Börse zu finden.


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