Wege aus der Zinsfalle

Aufgrund niedriger Renditen, geringer Inflation und der weiterhin lockeren Geldpolitik der Zentralbanken ist die Nachfrage nach Hochzinsanleihen im letzten Jahr weiter gestiegen. Dieser Rückenwind dürfte, aus verschiedenen Gründen, auch 2020 anhalten.

Text: Svein Aage Aanes (Gastbeitrag)

Die Zahlen sprechen für sich: Fast 20 Prozent der weltweit ausstehenden Anleihen weisen eine negative Nominalrendite auf. Wer in Staatsanleihen der Eurozone investiert, muss sogar in 60 Prozent der Fälle eine negative Rendite akzeptieren. In diesem Umfeld rücken Hochzinsanleihen in den Fokus, vor allem High Yields aus Skandinavien. Der nordische HighYield-Markt bot im vergangenen Jahr relativ stabile Risikoprämien, insbesondere wenn man sie mit den Credit Spreads der US-amerikanischen und europäischen High-Yield-Märkte vergleicht.

Ertragsstabilisierung im Gesamtportfolio

Analysen konnten relativ konsistent zeigen, dass die risikobereinigten Erträge der High-Yield-Anleihen höher waren als jene der Aktien. Nachstehende Tabelle von Antti Illmanen zeigt dies für verschiedene Ratingkategorien im USHigh Yield-Markt und globale sowie US- Aktien. Das hier verwendete Mass ist die Sharp-Ratio, die die Rendite pro Risikoeinheit misst. Trotz der im Vergleich zu Aktien deutlich geringeren Volatilität bewegte sich die risikobereinigte Performance in den Jahren 2013 bis 2019 zwischen -1 und +11 Prozent.

Dies zeigt zugleich: Um die Renditechancen voll ausschöpfen zu können, sollten Anleger angesichts möglicher Perioden negativer Erträge einen relativ langen Zeithorizont aufweisen. Nordische High-Yield-Anleihen sind auch für Anleger interessant, die bereits in Europa oder den Vereinigten Staaten in diese Anlageklasse investiert haben und ihr Portfolio diversifizieren möchten. Diese Papiere können zur Stabilisierung der Erträge in einem Gesamtportfolio beitragen. Der skandinavische High-Yield-Markt korreliert zwar eindeutig mit anderen globalen Hochzinsmärkten weltweit, aber diese Wechselbeziehung ist nicht übermässig stark. Darüber hinaus haben die vergangenen Jahre gezeigt, dass die Volatilität auf dem nordischen Hochzinsmarkt recht gering ist. Allerdings ist dafür die Aufwärtsbewegung bei hohen Renditen, im Vergleich zu Aktien, begrenzt.

High Yield-Markt ist erwachsen geworden

Der nordische High-Yield-Markt ist in den vergangenen zehn Jahren gewachsen und sowohl hinsichtlich der Branchenzusammensetzung als auch in Bezug auf die Anzahl der einzelnen Emittenten mittlerweile breit diversifiziert. Alle Faktoren und Rahmenbedingungen lassen davon ausgehen, dass sich diese Entwicklung auch künftig fortsetzen wird.


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