Wenn Millennials Perspektiven geben

Die Jungen, die Millennials, sind die Alten von morgen. Die Finanzwelt wird sich früher oder später nach ihnen ausrichten müssen, Veränderungen sind somit vorprogrammiert.

Text: Pascal Hügli

Wie wird die Finanzwelt in 15 Jahren aussehen? So, wie sie der zukünftige Kunde wünscht. Obwohl diese Antwort banal erscheinen mag, verrät sie  entscheidendes. Denn die Kunden der Zukunft sind die Jungen von heute, die Millennials. Die Beratungsfirma Deloitte schätzt, dass die Arbeitstätigen bis 2020 zu 50 Prozent aus eben diesen Millennials bestehen werden. Insgesamt werden sie über ein Vermögen von bis zu 24 Billionen Dollar verfügen – und deshalb in der Gestaltung der zukünftigen Finanzwelt ein gewichtiges Wort mitzureden haben.

Millennials haben andere Vorlieben als frühere Generationen: Sie mieten oder teilen, statt sich alles selber zu kaufen. Den Kundendienst kontaktieren sie nicht per Telefon, sondern per Chat. Insofern erstaunt es auch nicht, dass die aufstrebende Welt der Kryptoassets ausgerechnet bei Millennials Anklang findet. Als «Digital Natives» sind sie für Technologien wie die Blockchain von Natur aus empfänglicher. Die Risikokapitalfirma Blockchain Capital hat diese Tendenz nun mit einer repräsentativen Studie zu zeigen versucht. Für die Studie wurden insgesamt 2000 Amerikaner und Amerikanerinnen ab dem 18. Lebensjahr befragt.

Millennials

Dabei bestätigte sich, dass Bitcoin vor allem bei den Jungen auf Resonanz stösst. So wurden die Studienteilnehmer gefragt, ob sie lieber Bitcoin oder traditionelle Anlagen im Wert von 1000 Dollar hätten. 27 Prozent gaben an, Bitcoin gegenüber Aktien zu bevorzugen. 30 Prozent besässen lieber Bitcoin als Staatsanleihen. Das heisst: Mehr als jeder vierte Millennial zieht den Bitcoin konventionellen Anlageklassen vor.

Auch scheinen viele den Geschäftsbanken nicht mehr zu vertrauen. Ebenfalls 27 Prozent meinten, sie fänden Bitcoin vertrauenswürdiger als Banken wie JPMorgan oder Goldman Sachs. Unter den männlichen Millennials äusserten dies sogar 37 Prozent. Besonders interessant ist: Nur vier Prozent der Millennials besitzen gemäss der Studie selber Bitcoin. Gleichzeitig gehen 42 Prozent davon aus, dass die meisten Menschen in zehn Jahren Bitcoin verwenden werden. 41 Prozent gaben an, in den nächsten fünf Jahren wahrscheinlich Bitcoin zu kaufen.

Diese Antworten legen nahe, dass bei Bitcoin und anderen Kryptoassets nach wie vor grosses Aufwärtspotential besteht. Denn ähnlich wie bei Facebook wirkt auch bei Bitcoin der Netzwerkeffekt. Je mehr Nutzer, desto wahrscheinlicher ist grösseres Wachstum.


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